Ratioforms großes Portfolio mit mehr als 6.400 Artikeln ist eine Herausforderung für die Supply Chain-Planung, insbesondere da nur 10 Prozent der Artikel auf regulärer Basis bestellt werden. Beim Rest handelt es sich um Langsamdreher, „Long Tail“-Artikel mit verschiedenem Nachfrageverhalten und starker Saisonalität um das Weihnachtsgeschäft herum. Mit dem alten System war es nur möglich, gleitende Durchschnittswerte zu bilden und die einzelnen Artikel isoliert zu betrachten. Dies führte zu einem erhöhten Lagerbestand und bedeutete umständliche manuelle Arbeit für das Planungsteam.
Um diese Herausforderungen zu meistern, evaluierte das Unternehmen verschiedene Supply Chain-Planungslösungen. Laut Uwe Füllenbach, Mitglied der Geschäftsleitung bei Ratioform, sollte die neue Lösung folgende drei Kernverbesserungen bringen: "Erstens, einen rundum optimierten Beschaffungsprozess - vom Bedarf bis zum Bestellvorgang; zweitens, die Teilautomatisierung von Bestellungen, so dass unsere Planer bei der Arbeit entlastet werden, und sich besser aufs Kerngeschäft, die Feinabstimmung der Vorhersagen und die Beschaffungsvorschläge, konzentrieren können; drittens, eine deutliche Reduzierung unserer Sicherheitsbestände bei gleich hohen Service-Leveln."
Nach der Evaluierungsphase entschied sich Ratioform für die Supply Chain-Planungssoftware SO99+ von ToolsGroup, weil die analytische Kapazität und Tiefe der Lösung am überzeugendsten war. So werden bei SO99+ im Gegensatz zu anderen Lösungen Transaktionen auf Auftragsebene berücksichtigt, anstelle der isolierten Betrachtung von Stückzahlen. Darüber hinaus bietet SO99+ eine Rundum-Lösung, die sowohl Demand Sensing, Bestandsoptimierung und Replenishment umfasst. Ganz wichtig für Ratioform war auch die volle Integration mit MS Dynamics AX 2012.
Dank der guten Unterstützung seitens ToolsGroup wurde die Implementierung von SO99+ innerhalb von 6 Monaten, inklusive Training des Planungsteams und Konfiguration der Schnittstelle zu MS Dynamics AX, ohne Unterbrechungen oder Ausfälle abgeschlossen.
Die Anbindung an MS Dynamics AX funktioniert nahtlos in beide Richtungen. So ermöglicht SO99+ Bestellungen von Artikeln für die unterschiedliche Preisbedingungen ausgehandelt wurden, vollautomatisch zu bündeln und zu optimieren, was nur mit MS Dynamics AX in dieser Form nicht möglich wäre.
Auch die Zusammenarbeit mit ToolsGroup verlief reibungslos und es wurden für Ratioform neue Algorithmen für Bestellfunktionen entwickelt, die ab sofort auch anderen SO99+ Kunden zur Verfügung stehen. Diese neuen Funktionen ermöglichen es, die Bestellmengen für ausgehandelte Staffelpreise vs. Lagerhaltungskosten zu simulieren und Tradeoffs besser zu bewerten. Dadurch weiß das Unternehmen genau, wann aufgrund der Staffelpreise mehr Lagerbestand trotzdem günstiger sein kann.
Nach fast einem Jahr im Einsatz ist man bei Ratioform sehr zufrieden, da das Unternehmen durch die Leistung von SO99+ wesentlich effizienter geworden ist. „Wir konnten das Planungsteam reduzieren und einzelne Mitarbeiter anderweitig einsetzen“, so Uwe Füllenbach. „Die Sicherheitsbestände wurden deutlich gesenkt, v.a., was Schnelldreher betrifft, und wir haben auch kürzere Bestellzyklen erreicht. Innerhalb von weniger als einem halben Jahr haben wir dank SO99+ so bereits einen deutlich sechsstelligen Eurobetrag an Beständen eingespart. Dabei hat sich die Verfügbarkeit um 3-4 Punkte deutlich erhöht und wir erreichen die von uns angestrebten und für unser Geschäft sinnvollen Service-Level von 97%.“
Neben diesen ganz konkreten Einsparungen und quantifizierbaren Verbesserungen ist die neu gewonnene Einsicht in die Bedarfsmuster und die Saisonalitäten einer der großen Vorteile, die SO99+ Ratioform bietet. So kann das Unternehmen jetzt für die Bedarfsanalyse das Bestellverhalten auf Artikelebene auswerten, was vorher nicht möglich war. Dadurch wird nicht nur die Prognosequalität besser, sondern auch das Verständnis für die Nachfrage insgesamt.
„Die Anschaffungskosten für SO99+ haben sich innerhalb eines Jahres voll amortisiert“, so Uwe Füllenbach. „Neben den genannten harten Faktoren sind es jedoch vor allem diese detaillierten Einblicke, die uns als mittelständischem Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen.“